Österreichisches Bio-Begrünungssaatgut
Möglichkeiten der qualitäts- und versorgungssichernden heimischen Produktion von Begrünungssaatgut
Projektumsetzung: 1.1.2022 – 31.12.2024
Aktuelle Veranstaltungen
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Einladung zum Kärntner Feldtag am Mi., 5. Juni 2024,
um 17:30 Uhr in St. Donat bei St. Veit, auf den Versuchsflächen der Kärntner Saatbau
Als Mitglied der ARGE Österreichisches Bio-Begrünungssaatgut testet die Kärntner Saatbau seit 2022 Saatgutproduktionstechniken für innovative Begrünungsarten. Beim diesjährigen Feldtag stellt sie ihre Versuchsparzellen, Anbauerfahrungen und Ergebnisse vor.
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Einladung zur ÖBISA Versuchsbesichtigung der Spitzwegerich Vermehrung am Mi., 29. Mai
im Anschluss an den Bionet-Ackerbautag: Mittwoch, 29.5.2024, 09:00 Uhr, Treffpunkt: Cafe Mocca, Hauptstraße 1, 7151 Wallern
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RABS – Regional angepasstes Begrünungssaatgut am Sa., 25.5.2024
Vortrag bei den Biofeldtagen 2024 in 7082 Donnerskirchen
13:00-13:30 Uhr im „Granarium“
Auch Zwischenfrüchte sollten an die lokalen und regionalen Gegebenheiten angepasst sein, um die positiven Wirkungen auf Boden, Folgefrucht und Ökosystem zu erfüllen. Die steigende Nachfrage wird aktuell nicht durch heimische Saatgutproduktion gedeckt. Ein Dilemma, vor allem für den Bio-Landbau. Die „ARGE Österr. Bio-Begrünungssaatgut“ testet seit 2022 Saatgutproduktionstechniken für innovative Begrünungsarten und berichtet über Erfahrungen aus den Praxisversuchen.
Vortragender: Christoph Reithofer, Bio Forschung Austria
Projekt-Kurzbeschreibung
Derzeit ist es oft schwierig, für Begrünungen Saatgut aller gewünschten Begrünungspflanzenarten in Bio-Qualität zu erhalten. Für viele Arten muss dazu auf Saatgut aus nicht-österreichischer Produktion zurückgegriffen werden.
Ziel des geplanten Projektes ist die Etablierung einer österreichischen Bio-Begrünungssaatgutproduktion, die den Bedarf der österreichischen Bio-Landwirtschaft sowohl quantitativ als auch im Sinne der von der Bio-Landwirtschaft benötigten und gewünschten Arten abdeckt.
Im Projekt werden praxisgerechte Feldversuche zur Saatgutvermehrung von häufig verwendeten Begrünungskulturen sowie Kleinparzellenversuche zur Prüfung weiterer innovativer Begrünungsarten und -sorten durchgeführt. Mit den Vermehrungsversuchen und dem Vergleich von Standorten und Produktionssystemen wird praxistaugliches Wissen über die Vermehrbarkeit von Begrünungspflanzenarten in biologischer Wirtschaftsweise unter österreichischen Bedingungen erarbeitet. Gleichzeitig werden die Vermehrungsversuche einer Wirtschaftlichkeitsbewertung unterzogen. Zur Feststellung und Lösung von Qualitätsproblemen bei derzeit in Österreich produziertem Begrünungssaatgut erfolgt eine Datenanalyse. Aus Vermehrungsversuchen, Wirtschaftlichkeits- und Datenanalyse werden Verbesserungsmaßnahmen für Landwirtinnen und Landwirte abgeleitet.
Ausgangssituation
Begrünungen erfüllen eine Reihe wertvoller Funktionen im Ackerbau, sie reichern den Boden mit Humus an, lockern den Boden, bedecken ihn und schützen ihn vor Erosion. Dementsprechend gibt es eine große Nachfrage an Begrünungsmischungen, die jedoch nur teilweise durch heimische Saatgutproduktion gedeckt wird. Besonders im biologischen Landbau ist es schwierig, standortangepasstes und zertifiziertes Begrünungssaatgut zu bekommen. Für viele Arten muss auf Saatgut aus nicht-österreichischer Produktion zurückgegriffen werden. Die Verwendung von nicht zertifiziertem Saatgut wird als wesentliche Ursache für die Verschleppung von Parasiten und invasiven Beikräutern gesehen. Zudem endet für Bio-Betriebe ab 2035 die Ausnahmeregelung für die Verwendung von ungebeiztem konventionellem Saatgut. Deshalb wurde 2020 die ARGE Österr. Bio-Begrünungssaatgut initiiert, in der Vertreter:innen aus der landwirtschaftlichen Praxis, Saatgutwirtschaft und Forschung zusammenarbeiten.
Projektziele
Im Sinne einer resilienten und diversifizierten Landwirtschaft möchte das Projekt die Vermehrung und Verfügbarkeit von Bio-Begrünungssaatgut in Österreich vorantreiben. Konkret sollen folgende Projektziele erreicht werden:
- Erarbeitung von praktischem Wissen über die Vermehrung ausgewählter Begrünungskulturen unter österreichischen Standortbedingungen
- Austestung innovativer Begrünungsarten und -sorten auf ihre Eignung zur Vermehrung unter biologischen Anbaubedingungen
- Evaluierung des derzeit in Österreich konventionell produzierten Begrünungssaatgutes, sowie Feststellung der Gründe für Ausnahmegenehmigungen zur Verwendung von konventionellem Begrünungssaatgut auf biologisch wirtschaftenden Betrieben
- Wirtschaftlichkeitsbewertung der Vermehrung von Bio-Begrünungsarten
- Aufklärung der (Bio-)Landwirte über die Vorteile und Notwendigkeit des Qualitätsstandards von zertifiziertem Saatgut
- Weitergabe der im Projekt gewonnenen Erkenntnisse an die offene Zielgruppe der Bio-Vermehrungslandwirt*innen in Österreich
Projektaktivitäten
- Praxisvermehrungsversuche mit Begrünungspflanzenarten, die bisher in Österreich nicht oder nicht unter Bedingungen des Biologischen Landbaus produziert wurden. Anlage und Auswertung von praxisgerechten Feldversuchen durch die landwirtschaftlichen Projektpartner mit fachlicher Begleitung. Wirtschaftlichkeitsrechnung seitens der beteiligten Saatgutfirmen.
- Kleinparzellenversuche auf den Standorten Wien-Essling, Gleisdorf (Stmk.) und St. Donat (Ktn.) zum Screening neuer, potenziell als Zwischenfrüchte geeigneter Pflanzen
- Analyse des Ist-Zustandes Datenanalyse des in Österreich produzierten Begrünungssaatgutes hinsichtlich Qualität und Analyse der Gründe für Ausnahmegenehmigungen.
Projektpartner
Bio Forschung Austria (Projekt-Leadpartner)
Ing. Markus Fellner
Ing. Andreas Patschka
Ing. Franz Traudtner
Ing. Friedrich Katz
RWA Raiffeisen Ware Austria AG
Vereinigung der Pflanzenzüchter und Saatgutkaufleute Österreichs
Strategische Partner
Downloads
- Es gibt mehr als Senf – Fachzeitschrift Landwirt, Ausgabe 11/2022
- Begrünungen klimafit und vielfältig gestalten – Der Pflanzenarzt, Ausgabe 8/2022
- Kleeseide – eine unterschätzte Gefahr – Der Pflanzenarzt, Ausgabe 1-2/2023