Projekt ECOWIN CZ-AT erhöht nachhaltig die Schmetterlings-Biodiversität
Ganz Europa verzeichnet derzeit ein bedrohliches Insektensterben. Das grenzüberschreitende Projekt „Naturschutz durch Ökologisierung im Weinbau ECOWIN CZ-AT“ setzte sich schon vor zehn Jahren zum Ziel, Ökologische Bewirtschaftung im Weinbau in die Praxis umzusetzen, um das Verschwinden der Schmetterlinge aus der Kulturlandschaft zu stoppen.
Das Projekt setzte auf zwei Maßnahmen, um die Biodiversität zu erhöhen: einerseits auf den Ersatz von chemischen Insektiziden durch Biologischen Pflanzenschutz und andererseits auf artenreiche Weingarten-Begrünungen, die den Schmetterlingen und ihren Raupen Futter bieten.
Im Projekt wurde die artenreiche Begrünungsmischung „GreenMix Multi“ entwickelt. Gleichzeitig wurde als Ersatz für chemische Insektizide die sogenannte „Selektive Verwirrmethode“ zum Schutz der Reben vor dem schädlichen Traubenwickler eingeführt. In Südmähren setzten 63 Weinbaubetriebe mit einer Gesamtfläche von ca. 1300 Hektar diese beiden Maßnahmen um, in Wien vier Betriebe mit 180 Hektar Weingartenfläche.
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- Begrünung im Weingarten mit „GreenMix Multi“
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- Himmelblauer Bläuling – Polyommatus Bellargus. Derzeit stark gefährdete Art, die im Raupenstadium auf der Bunten Kronwicke (Coronilla varia) lebt. (Foto H. Šefrová)
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- Kleiner Esparsetten-Bläuling – Polyommatus thersites. Eine gefährdete Schmetterlingsart, die die im Raupenstadium auf Esparsette angewiesen ist. Foto Z. Laštůvka
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- Kleiner Esparsetten-Bläuling – Polyommatus thersites. Eine gefährdete Schmetterlingsart, die die im Raupenstadium auf Esparsette angewiesen ist. Foto Z. Laštůvka
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- Traubenwickler Pheromon-Dispenser an Weinstock
Die Maßnahmen bewährten sich so, dass diese Technologie Bestandteil der staatlich geförderten Standardmethode des “Integrierten Weinbaus” in Tschechien geworden ist. Heute werden in Südmähren von einer gesamten Weinbaufläche von ca. 18.000 Hektar etwa 14.000 Hektar nach dieser Form der „Integrierten Methode“ und 1.000 Hektar zertifiziert biologisch bewirtschaftet. Die Verwendung von nichtselektiven chemischen Insektiziden im tschechischen Weinbau ging um mehr als 99 % zurück.
2019 wurde ein Schmetterlings-Monitoring nach derselben Methode wie vor Projektbeginn auf denselben Flächen wiederholt. Es zeigte sich in allen ökologisch bewirtschafteten Weingärten im Schnitt eine 30 %-ige Erhöhung der Schmetterlings-Biodiversität. Im Naturschutzgebiet Heiliger Berg bei Mikulov, das inmitten von großteils ökologisch bewirtschafteten Weingärten liegt, trat das erste Mal seit 50 Jahren der „Rote Scheckenfalter“ (Melitaea didyma), eine gefährdete Art der Roten Liste, wieder auf.
Diese Daten sind gesamteuropäisch der erste Nachweis einer Erhöhung der Schmetterlingsdiversität aufgrund einer flächendeckenden Einführung von Ökologischen Maßnahmen bei der Bewirtschaftung von “integriert” oder biologisch bewirtschafteten Weinbergen. Sie zeigen, dass das ECOWIN-Konzept „Naturschutz durch Ökologisierung im Weinbau“ funktioniert.
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