2018 – das erste Jahr am Wechselkrötenteich
Die Bepflanzung des Wechselkrötenbiotops im Winter 2017 wuchs problemlos an. Dem neu angelegten Teich schmückten in diesem Sommer bereits die Blüten von Blutweiderich, Gilbweiderich, Wasserminze, Pfeilkraut und Sumpfiris, sowie vom spontan auftretende Gewöhnlichen Wasserschlauch. Auf Grund des geringen Nährstoffgehalt des Wassers blieb bei nährstoffzehrende Uferpflanzen wie Pfeilkraut, Sumpfiris und Schwanenblume auch das Wachstum gering; – sie werden gemeinsam mit den im Laufe des Sommers gepflanzten Wasserampfer und Wolfstrapp in Zukunft über ihren Nährstoffbedarf dafür Sorge tragen, dass dem Wasser überschüssige Nährstoffe entzogen werden.
Im tiefen Wasser im Frühling gepflanzter Tannenwedel dient als Laichplatz für Teichmolche. Die im Uferbereich gepflanzte Knotenblütige Sellerie (Helosciadium nodiflorum = Apium nodiflorum) wird in Italien Sedanina bezeichnet und als Würzkraut in der Küche verwendet. Sie wurde im Mittelalter auch in deutschsprachigen Kochbüchern als Küchenkraut (Wassereppich) erwähnt.
Der Erdhügel im Norden und Westen des Teichs wurden vorerst der Selbstbegrünung durch Spontanvegetation überlassen. Im Laufe des Jahres erfolgten punktuell Anpflanzungen einiger seltener Wiesenpflanzen aus eigener Vermehrung (z.B.: Österreichsalbei, Österreichwermut und Pflaumeniris (Gartenform?)).
Ende August wurde nach Entfernen der von Ackerbeikräuter dominierten Spontanvegetation in bewährter Weise eine Mischung aus Wiesen- und Brachepflanzen angesäht. Als Saatgut wurde Heublumensaaat vom Heu der BFA-Wiesen und Bracheflächen verwendet. Zusätzlich wurde Saatgut von Kornrade, Garten-Feldrittersporn, Venuskamm, Ziegenaugengras, Feld-Bergfenchel, Nachtkerze, Ungarischen Salbei und Wiesensalbei ausgebracht. Durch den spätsommerlichen Anbautermin erhalten auch Frostkeimer gute Startbedingungen in der zukünftigen Wiese. Für Blütenreichtum sorgen im ersten Jahr nach dem Anbau einjährige und zweijährige Pflanzen wie z.B. Klatschmohn, Kornrade, Hundskamille, Nachtkerze, Natternkopf und Waid. In den Folgejahren werden immer mehr die Blüten der Wiesenpflanzen das Bild dominieren.
Was tat sich in der Tierwelt am Teich?
Als erste Besiedler tauchten Rückenschwimmer, verschiedene Libellenarten und andere Insekten auf. Teichmolche wurden aus dem verlandenden alten Teich in das neue Biotop übersiedelt und vermehrten sich hier bereits. Spontan hielten sich stets ein bis 2 Individuen aus der Wasserfroschgruppe dem Sommer über am Teich auf. Für viele Vögel fungierte der Teich bereits ab der Errichtung im Winter als Tränke und Badeplatz. Zu den ersten auffälligen Gästen gehörten die Wacholderdrosseln im Winter.
Stare, Stieglitze, Turmfalke und Krähen gehörten ebenfalls zu den beobachteten Nutzniesern. Neben vielen weiteren Vögeln, dient der Teich auch Säugetieren und Insekten als Tränke.
Bautätigkeiten am Teich:
Durch das Absinken eines Uferabschnittes über einer ehemaligen Wurzelschaugrube war eine Reparatur an dieser Stelle notwendig.
Im Herbst wurde zur Ergänzung des Wechselkrötenbiotops in unmittelbarer Nähe ein Trockenbiotop angelegt. (siehe News)
Weitere Informationen zum Biotop und zur Wechselkröte finden Sie hier.