Leistungen
Exakte und praktische Arbeit
Die MitarbeiterInnen der BIO FORSCHUNG AUSTRIA nähern sich dem Thema Bio-Landbau aus allen Richtungen, um es zu ergründen. Im Mittelpunkt der Arbeit steht dabei der Praxisbezug. Dabei wird hoher Wert auf die wissenschaftliche Exaktheit gelegt.
Forschung
Offene wissenschaftliche Fragen werden in unserem Institut in einzelne Themen „zerlegt“, von den Experten bewertet und, Schritt um Schritt, bearbeitet. Jede Forschungsstufe wird dabei exakt analysiert und dokumentiert. Nach Abschluss dieser Arbeiten werden diese Erkenntisse dann in der Praxis, unter freiem Himmel umgesetzt.
Praxis – Umsetzung von Forschungsergebnissen
Bio-Landbau ist – wie der Name schon sagt – nur eine halbe Sache und deshalb angewiesen auf die Biosphäre und deren Einwirkungen. Deshalb ist es unerlässlich, die theoretisch gewonnenen Erkenntnisse der Erforschung des Bio-Landbaus auch unter freiem Himmel, im realen Bio-Landbau anzuwenden.
Forschung – Erfahrung vom Lande
Die Anwendung in der Praxis beginnt mit der exakten Planung, in engem Kontakt mit den jeweiligen Biobäuerinnen und -bauern. Versuche werden oft direkt auf Betrieben von interessierten Bio-LandwirtInnen angelegt und von diesen bewirtschaftet. Dadurch ist gewährleistet, dass von Beginn an die bäuerliche Erfahrung und die wissenschaftliche Erkenntnis Hand in Hand gehen. Diese von der BIO FORSCHUNG AUSTRIA schon seit jeher betriebene Art der Kooperation findet in den letzten Jahren EU-weit als „participatory research“ immer breitere Anerkennung.
Umsetzung – Nachvollziehbare Natur
Über die gesamte Laufzeit des Praxistests stehenMonitoring und Dokumenation im Mittelpunkt, um jede Entwicklung im Boden und auf dem Feld auch wissenschaftlich nachvollziehbar darstellen zu können. Dadurch entsteht eine Vielzahl von Proben und Parametern (Veränderungen im Boden, Krankheiten, Schädlingsbefall, Witterungseinflüsse, Änderung des Ertrags, etc.), die im Labor der BIO FORSCHUNG AUSTRIA weiter verarbeitet und schließlich ausgewertet werden.
Labor-Analysen
Proben als Dokument
Die in den Freilandversuchen gewonnenen Proben werden in unserem Labor weiter analysiert. Hierbei kommen je nach Probenart und Untersuchungsgegenstand unterschiedliche analytische Messmethoden zum Einsatz.
Kjeldahl-Analyse
Die sogenannte „Kjeldahl“-Analyse ist eine traditionelle Methode für die Bestimmung vom gesamten Stickstoff-Gehalt von Proben aus Biomasse, Gülle oder Boden.
Konkret wird eine Probe in einem Kjeldahl-Kolben mit erhitzter Schwefelsäure aufgeschlossen. So werden die organischen Anteile der Probe entfernt. Der Stickstoff liegt nun als Ammoniumsulfat, (NH4)2SO4), in Schwefelsäure gelöst, vor. Durch die Zugabe einer starken Base (NaOH) wird die Schwefelsäure neutralisiert. So wird Ammoniak freigesetzt, der mittels Wasserdampf-Destillation in eine Säurevorlage (Borsäure) eingeleitet werden kann. Hier lässt sich Stickstoff titrimetrisch (HCl) bestimmen.
Infrarotspektroskopie
Als ergänzende Methode wird am Institut geprüft, inwieweit NIRS (Nahe Infrarotspektroskopie) eine geeignete Methode ist, Proben aus Pflanzen, Boden, Gülle und Kompost zu analysieren.
Ionen-Chromatographie
Die Ionen-Chromatographie (IC) dient dazu, Anionen und Kationen zu bestimmen. Diese Analysemethode ist eine Art der HPLC (Hochleistungsflüssigkeitschromatographie), als stationäre Phase wird ein Ionenaustauscher eingesetzt. Es können sowohl anorganische Kationen und Anionen, als auch organische Ionen getrennt werden. Als mobile Phase werden wässrige Puffer eingesetzt.
Continuous Flow Analyzer
Organischer Kohlenstoff, Gesamt-Stickstoff, Ammonium und Nitrat (NOx) in Sickerwasser, Kompost oder Boden-Proben lassen sich auch durch den Continous Flow Analyzer bestimmen. Sie erfolgt in vier Konsolen simultan. Die Segmentierung Stickstoff-Gas gewährleistet eine gute Trennung zwischen aufeinander folgenden Proben und hält die Verschleppung der Probe entlang der Fließstrecke gering. Probe, Stickstoff, Luft und Reagenzien werden durch 4 Peristaltikpumpen angetrieben. Photometer (Leuchtdioden) messen die Extinktion. Die Extinktionssignale werden von einem photo-elektrischen Wandler in mVolt umgewandelt.
Photometrie
Boden- und Pflanzenproben unterziehen wir auch einer Analyse auf ausgewählte Inhaltsstoffe (etwa Tannine). Dabei kommen – zusätzlich zu den bereits erläuterten Messverfahren auch nasschemische und photometrische Methoden zur Anwendung.
Wissenstransfer
Know-how für die bereiten Massen, Gemeinsam mit den LandwirtInnen
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit vermitteln wir Forschungsergebnisse und Erkenntnisse der Projekte in den unterschiedlichen Themenbereichen. Der Wissenstransfer und die Umsetzung der Ergebnisse in die Praxis ist uns ein wichtiges Anliegen, das wir gemeinsam mit Bio-Landwirten/innen und Beratern/innen verfolgen.
Daneben leisten wir auch einen Beitrag zur Aufklärung der KonsumentInnen über die Vorteile, Hintergründe und aktuellen Tendenzen der biologischen Landwirtschaft in Österreich und sind bestrebt, eine der Naturstadt Wien durch unsere Forschungsprojekte und Öffentlichkeitsauftritte zu unterstützen.
Informationsstände
Unsere Informationsstände bieten dem interessierten Publikum Informationen zu unseren Forschungsaktivitäten. Hierbei können Besucher selbst aktiv unsere präsentierten Experimente durchführen und so auf praktische Art und Weise die Zusammenhänge biologischer Bewirtschaftungsformen erleben. Die ökologischen Wirkungsgefüge werden anhand des Kreislaufs „Gesunder Boden – Gesunde Pflanzen – Gute Produkte“ in mehreren Versuchsstationen demonstriert und vermittelt.
Vorträge und Seminare
Unsere Forschungsergebnisse und Erkenntnisse werden in themenspezifischen Vorträgen und Seminaren vermittelt.
Feldtage / Feldbegehungen
Aktuelle Forschungsprojekte und Versuchsanlagen werden direkt vor Ort erläutert und können somit in der Praxis von Landwirten/innen, Beratern und Kooperationspartnern begutachtet und erlebt werden.